Am Donnerstag, 7. November fand das jährliche Thurgauer Prognoseforum auf dem Lilienberg in Ermatingen statt. Es ist eine schicksalshafte Woche für Europa und die Welt in der das Forum in diesem Jahr abgehalten wurde. Kurz nach den US-Wahlen und den politischen Ereignissen in Deutschland, durfte man von einem sehr interessierten Publikum ausgehen. Urs Fischbacher, Leiter des Thurgauer Wirtschaftsinstituts und Professor am Lehrstuhl für angewandte Wirtschaftsforschung an der Universität Konstanz, lud dazu ein, einen Ausblick auf das wirtschaftliche Geschehen im kommenden Jahr zu erhalten und die Entwicklung des Schweizer Gebäudeparks hinsichtlich einer energetischen Sanierung genauer unter die Lupe zu nehmen.
Zu Beginn demonstrierte Dr. Marco Schmid von Wüest und Partner wo genau potenziale bei der Sanierung von Wohn- und Gebäudeparks stecken. Neben dem auf der Hand liegenden Vorteil für die Umwelt, spielt auch der wirtschaftliche Aspekt eine Rolle. Spannend waren die Ergebnisse wie mit relativ wenig Aufwand der CO2 Ausstoss enorm gesenkt werden kann. So sind derartige Massnahmen nicht nur gut für das Weltklima und die Einhaltung der Pariser Abkommen, sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht für Vermieter und Mieter attraktiv.
Wie wird sich die Wirtschaft in der Schweiz und den Nachbarländern im kommenden Jahr entwickeln und welche Herausforderungen müssen gemeistert werden? Diesen Fragen widmete sich Jan-Egbert Sturm, Direktor der (KOF) Konjunkturforschungsstelle an der ETH Zürich, und gab damit einen Ausblick auf das kommende Wirtschaftsjahr. Anhand des globalen Wirtschaftsbarometers zeigte er auf, dass die Schweiz und auch Deutschland der globalen Wirtschaft folgen. Dabei gelingt es der Schweiz tendenziell jedoch besser als Deutschland, auf einem Wachstumspfad zu bleiben. In einem Szenario zur Globalisierung ist zu erkennen, dass der Schweizer Warenhandel stärker steigt als der weltweite Warenhandel und dass sich dieser Trend auch fortführen wird. „Das Schweizer Bruttoinlandsprodukt wird weiter steigen und sollte bis Mitte 2026 die 800 Mrd. Franken erreichen“, sagt Sturm.
Doch wie schätzen die Unterhemen selbst ihre aktuelle und zukünftige Lage ein? In einer Befragung hatten Unternehmen die Gelegenheit hierzu Auskunft zu geben. Dabei zeigte sich, dass sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz die eigene Wirtschaftslage von den Unternehmen seit Mitte 2023 stetig immer schlechter eingeschätzt wird. Die Hoffnung auf eine baldig bessere Situation ist aber ungebrochen.
Marco Schmid ist leitender Ökonom bei Wüest und Partner das sich auf Immobilienbewertung und Analyse spezialisiert hat. Er hat einen Hintergrund in Wirtschaftswissenschaften und verfügt über fundierte Kenntnisse in die Schweizer und internationale Immobilienlandschaft. Seine Analysen dienen als wertvolle Referenz für Entscheidungen im Immobilien und Investmentbereich. Er gibt uns heute Einblicke ob sich die energetische Sanierung des Wohngebäudeparks lohnen.
Jan Egbert Sturm ist Professor für Angewandte Makroökonomie an der ETH und einer der führenden Experten für Konjunktur- und Wirtschaftsentwicklungen. Er ist Direktor der Konjunkturforschungsstelle an der ETH Zürich und ist als Experte in Medien bei wirtschaftspolitischen Diskussionen ein sehr gefragter Gast.
Bild: Mandy Haugg/Universität Konstanz